Die Komposition "4 Stücke für Harfe allein" op. 135 des Amerikaners Gordon Sherwood (geb. 1929), auch bekannt aus der Arte Produktion "Der Bettler von Paris", ist als Initialzündung meiner nun vorliegenden zweiten Solo CD zu verstehen.
Entstanden ist dieses Werk im Umfeld des Theater- Literaturfestivals "Ohne Alles 2007" des Bochumer Schauspielhauses und auf persönliche Bitte von Elmar Goerden. Meine Freundin und Widmungsträgerin des op.135, Bettina Eickhoff, hat diese Auftragsarbeit unterstützt und finanziert.
Später haben Thomas Heinrich (der mich mit Gordon Sherwood in Kontakt brachte) und ich nach Komponisten gefahndet, die Gordon Sherwoods unstetes kosmopolitisches Leben in den verschiedensten Ländern und Erdteilen dieser Welt musikalisch widerspiegeln (USA, Lateinamerika, Libanon, Ägypten, Kenia, Indien, Japan, Frankreich) und sind dabei auf Lou Harrison gestoßen.
Die hier eingespielten Werke von Lou Harrison (1917 - 2003) sind im Original für Gitarre bzw. Klavier gesetzt und teilweise von mir für Konzertharfe bearbeitet worden.
Charles A. Hansen, "The Lou Harrison Archiv UCSC" war mir eine große Hilfe bei der komplizierten Notenbeschaffung.
Mit der Hinzunahme der Kompositionen "Gnossiennes 1-5" von Éric Satie (1866 - 1925), ursprünglich dem Klavier zugedacht, möchte ich die musikalische Brücke zwischen der Alten und der Neuen Welt verdeutlichen, die Gordon Sherwood in seinem Leben und Schaffen realisiert hat.
Hartmut Räder, Freund, Designer und Ideengeber stellte das Artwork und die Finanzierung dieser CD sicher.
Für musikalische Feinarbeit, Ton und Schnitt hat sich Knut Becker auf unnachahmliche Weise eingesetzt. Manchmal treffen Menschen aufeinander, die sich in ihren Möglichkeiten auf wunderbare Weise ergänzen.
Ich danke euch allen.
Xenia Narati
Xenia Narati-Solo 2010 (HR-73108)
Aus Jazzthetik 09/06 Ausgabe 198
....sie spielt auf der klassischen Pedalharfe Stücke von Moondog. Zugegeben, das oftmals drängende der von Moondog mit orchestraler Wucht eingespielten Lieder geht im Solo-Spiel der Harfe verloren. Aber gleichzeitig erwächst - rund um den Kontrapunkt - aus Naratis Spiel die fragile Schönheit der Musik Moondogs. Fantastisch ****
Aus FOLKER 03/06
..........Strings For Kings ist eine wertvolle CD. Eine CD die man sich erarbeiten muss. Für den Konsum ist diese CD zu schade, für den Liebhaber klassischer Harfenmusik und musikalische Forscher jedoch öffnet Xenia Narati eine wahre Schatzkiste.
Im Werk des blinden amerikanischen Komponisten Louis Thomas Hardin (1916-1999), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Moondog, verschmelzen strenge kontrapunktische Kompositionstechniken in rigoros polyphoner Stimmführung mit rhythmischen Elementen aus Jazz und Blues, den "running" und "walking" Beats der nordamerikanischen Indianer, zu einem Gesamtkunstwerk von eigenartig swingendem Reiz und bestechender Originalität. Moondogs Bekenntnis und Hingabe an seine kompositorischen Vorbilder aus der Hochzeit der Renaissance haben mich veranlasst, seine Musik dem Schaffen einiger längst verstorbener Kollegen aus eben dieser Zeit gegenüberzustellen. Die hier vorliegenden Stücke Moondogs sind, mit Ausnahme von Pastoral aus dem Troubadour Harp Book, original für Klavier bzw. Orgel gesetzt und wurden von mir für Harfe bzw. präparierte Harfe "bearbeitet". Ebenso sind zwei Stücke aus der Sammlung Antiche Danza ed Arie, Passacaglia von Lodovico Roncalli und Italiana-Anonymus, die Ottorino Respighi seinerseits für Klavier bearbeitet hat und die ursprünglich für Laute gesetzt worden waren, von mir auf die Harfe "rückübertragen" worden. Eine Bearbeitung der Sicilianer-Anonymus des Amerikaners Marcel Grandjany lag bereits vor. Die Fantasia von Alonso Mudarra ist im Original der Vihuela zugedacht und wurde ebenfalls von mir für Konzertharfe gesetzt. Mit kleinen Abweichungen habe ich bei folgenden Stücken auf die Transkriptionen des spanischen Harfenisten Nicanor Zabaleta zurückgegriffen: Pavane and Variations-Antonio de Cabezon, Romance-Francisco Fernandez Palero zugeordnet und Hachas-Lucas Ruiz de Ribayas. Das hier entstandene Konzept der direkten Gegenüberstellung und Verschmelzung solch unterschiedlicher kompositorischer Zeitepochen ist meine sehr persönliche Sicht und Auseinandersetzung mit der Musik Louis Hardins. Ein Versuch - Xenia Narati.
Moondog Sharp Harp 2006 (Ars Musici AM 1404-2)
Ein Sampler des französischen Labels TraceLab.
Auf Einladung des französischen Labels Trace entstand unter Beteiligung diverser internationaler Musiker im Herbst 2005 diese dem amerikanischen Kultkomponisten MOONDOG gewidmete CD. Ich freue mich, auf diese Weise dem Komponisten Tribut zollen zu dürfen, der einen Grossteil der auf meiner Solo-CD "Moondog Sharp Harp" eingespielten Stücke geschrieben hat. XENIA NARATI
Un Hommage A Moondog 2005 (Trace 022)